Interview mit Tobias Lämmle von dj-tobander.de

Interview mit Tobias Lämmle von dj-tobander.de

DJ Tobander wurde 1980 als Tobias Lämmle in Stuttgart geboren. Der diplomierte Wirtschaftsinformatiker arbeitet zwar als Unternehmensberater, legt aber zur Begeisterung der Tanz-Gemeinde regelmäßig in Clubs auf. 2011 startete er mit dj-tobander.de ein Portal, in dem er Tipps rund ums DJing veröffentlicht. Wenn Tobias nicht gerade Artikel schreibt, auflegt oder Unternehmen berät, jettet er durch die Gegend mit dem Ziel, mit jeder Airline der Welt mindestens einmal zu fliegen. Immer dabei: sein iPhone zum Musikhören.

Unser Interview mit DJ Tobander

Stefanie: In 3 Sätzen: Warum sollten unsere Leser auf dj-tobander.de vorbeischauen? Für wen ist deine Seite interessant?

Tobias: Die Seite ist vor allem für Newcomer interessant, die noch am Anfang ihrer DJ-Karriere stehen. Ich schreibe viel über Themen, die vor allem Neulingen Schwierigkeiten bereiten, wie erste Gigs zu bekommen, Kontakte knüpfen, Musik organisieren, aber auch rechtliche Dinge wie Rechnungen schreiben oder ein Gewerbe anmelden.

Oft schreibe ich aber auch einfach nur über Dinge aus dem DJ-Alltag oder was mir am Wochenende so passiert ist. Denn obwohl jeder DJ seinen Job liebt und nichts lieber macht, als die Leute zum Tanzen und Feiern zu bringen, ist der Beruf oft auch ziemlich stressig. Und da hilft es manchmal, einfach ein wenig Dampf abzulassen oder auch nur zu lesen, dass es anderen DJs genauso geht.

Und dann poste ich noch ab und zu Tutorials, die auch für erfahrene DJs interessant sein könnten. Beispielsweise wie man am einfachsten eigene DJ-freundliche Edits aus Radio Songs baut, intelligente Wiedergabelisten mit iTunes erstellt oder kreative Ideen für Sets bekommt, wenn sich irgendwie zu viel Routine bei Gigs eingeschlichen hat.

Wie bist du auf die Idee zu dj-tobander.de gekommen und welche persönlichen und beruflichen Erfahrungen bringst du mit?

DJ Tobander

DJ Tobander im Club

Auflegen tue ich schon ziemlich lange. Angefangen habe ich damals 2002, als ich mit dem Studieren angefangen habe. Zuerst Studentenpartys und dann immer mehr Clubs. Als ich dann 2006 meinen ersten “richtigen“ Job anfing, habe ich erstmal 2 Jahre Pause eingelegt. Als ich danach wieder mit Auflegen anfing, schien sich alles irgendwie verändert zu haben. Klar waren viele DJs mittlerweile auf Digital umgestiegen, aber das alleine war es nicht. Der ganze Umgangston untereinander ist irgendwie rauer geworden. Keiner wollte mehr ohne Gegenleistung dem anderen helfen und immer mehr Neid machte sich breit.

Ich konnte nie verstehen, warum das so war und warum sich die Leute nicht unterstützen und zusammenhalten, anstatt sich gegenseitig zu unterbieten und Gigs wegzuschnappen. Du musst dir nur mal den Umgangston in vielen Foren oder Facebook-Gruppen anschauen. Ich kenne das von keiner anderen Berufsgruppe oder keinem anderen Hobby. Naja, ich fand es einfach schade, dass es dadurch so viele talentierte und motivierte junge DJs gab, die nie irgendeine Chance bekamen, irgendwo aufzulegen. Also startete ich 2011 einen Blog mit dem Ziel, den Leuten am Anfang über die typischen Hürden zu helfen, auf die sie im DJ-Geschäft treffen.

Ich bin selbst kein Superstar DJ oder erfolgreicher Producer. Darum geht es auch gar nicht. Sondern darum, von den Erfahrungen anderer “einfacher“ DJs zu profitieren, damit nicht alle dieselben Fehler immer und immer wieder machen müssen.

Du bist seit Ende 2011 mit dj-tobander.de am Start und hast seitdem viele Blog-Artikel für DJs und verschiedene Ratgeber zum Download geschrieben. Wie lässt sich der Aufwand mit deinen anderen Aufgaben in Einklang bringen?

Der Aufwand ist schon hoch, da ich lieber etwas weniger Artikel, aber dafür lange und ausführliche Beiträge poste. Aber mir macht das auch Spaß, Klarheit in ein schwieriges Thema wie z. B. GEMA-Gebühren zu bringen, bei denen es viele Missverständnisse gibt. Da sehe ich das nicht wirklich als Aufwand. Nur das ganze technische Zeug wie WordPress, Plug-Ins, neue Facebook Regeln etc. ist manchmal etwas nervig, weil es oft so viel Zeit kostet und ich manchmal nicht sofort checke, wie etwas funktioniert. Und das, obwohl ich das ja eigentlich studiert habe. 😉

In welche Richtung willst du deine Seite noch weiterentwickeln?

Ich würde gerne mehr mit Videos oder Live-Tutorials machen, aber ich muss erst mal checken, ob das die Leute überhaupt interessiert und ich will auch nicht zu technisches Zeug posten. Da gibt es größere und bessere Seiten.

Auf deiner Webseite bietest du verschiedene Downloads an wie z. B. ein Handbuch darüber, wie man DJ wird. Ist ein neuer Ratgeber bereits in Planung?

Ja, ich arbeite gerade an einer Art Kurs, wie du als DJ an die richtigen Kontakte kommst um weiterzukommen und dich selber besser vermarkten kannst, um dich von der Masse an DJs abzuheben.

Woher bekommst du all deine Infos zu DJ-Technik und Branchen-News? Wie bleibst du selbst up-to-date darüber, was neu und angesagt ist?

Ich lese hauptsächlich DigitalDJTips (auch weil ich den Gründer Phil ganz gut kenne) und DJTechTools und bin in einigen Facebook-Gruppen und Foren aktiv.

Was war bisher dein überraschendstes Erlebnis für dich in Zusammenhang mit dj-tobander.de? Bzw. hast du besondere Erkenntnisse gewonnen, die du unseren Lesern verraten magst?

Am meisten überrascht mich immer wieder, wie viele junge DJs doch Probleme haben, an Gigs zu kommen. Das ist wirklich das Hauptproblem von 80 % (meiner Leser zumindest). Klar sind auch manchmal Fragen zur Technik oder zum Lesen der Crowd oder zu rechtlichen Dingen dabei, aber da wissen sich die meisten dann doch selbst zu helfen.

Deine Instagram-Fotos lassen vermuten, dass du ziemlich viel in der Weltgeschichte umherreist. Reines Vergnügen oder bist du hauptsächlich für Gigs unterwegs?

Beides eigentlich. Ich reise beruflich, aber auch privat ziemlich gerne. Das ist neben dem DJing mein zweites großes Hobby. Ich fliege unheimlich gerne, schaue mir fremde Städte und natürlich auch die Clubs dort an. Was spielen sie zum Beispiel in Brasilien in den Mainstream-Clubs, worauf gehen die Leute ab, wie sind die DJs dort?

Deine Facebook-Seite zählt über 11.000 Fans und deine Blog-Artikel ernten regelmäßig Kommentare. Was tust du, um dich zu vernetzen?

Eigentlich zu wenig, wenn ich ehrlich bin. Ich schreibe kaum Gastartikel und bin auch in fast keinen Verzeichnissen eingetragen. Ich suche viel den persönlichen Kontakt zu den Leuten und Lesern. Egal ob persönlich, bei Facebook oder über meinen Email-Verteiler. Ich schreibe viel oder telefonier’ auch mal mit den Leuten oder mail’ ihnen über WhatsApp. Das geht bei der Größe eigentlich noch ganz gut und so höre ich fast täglich, was die anderen DJs so beschäftigt, womit sie Probleme haben und was ihnen zu schaffen macht.

Wie stehst du als Branchen-Profi zu einem DJ-Preisvergleich wie weltklassejungs.de? Was sind aus deiner Sicht die Besonderheiten und würdest du DJs eine Zusammenarbeit empfehlen?

Gerade aus dem Grund, dass so viele Newcomer Probleme haben, Fuß zu fassen im DJ Geschäft, finde ich weltklassejungs eine super Idee. Ich muss zugeben, ich war am Anfang auch ein wenig skeptisch, aber nachdem ich mich eine Weile mit der Seite beschäftigt hatte, erkannte ich, dass der Großteil der angemeldeten DJs auch tatsächlich Gigs bekommt, die Kunden die vermittelten DJs fast immer super bewerten und die Abwicklung völlig simpel und reibungslos verläuft. Aus dem Grund empfehle ich die Seite eigentlich auch relativ häufig Leuten, die noch auf der Suche nach einer neuen Quelle für Gigs sind oder ihren Terminkalender auffüllen wollen.

Vielen Dank für das Interview, Tobias! Wir wünschen dir weiterhin viel Erfolg mit dj-tobander.de.

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Titelbild: © Tobias Laemmle
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