In meinem letzten Artikel habe ich euch ein wenig über die Vorteile einer DJ-Software erzählt und euch ein paar Programme gezeigt. Heute beschäftigen wir uns mit dem passenden Werkzeug, um die Software auch entsprechend zu bedienen. Mit Hilfe des MIDI-Controllers könnt ihr die ganzen Funktionen der Software bedienen, ohne mit der Maus wild rumklicken oder die Tastatur bedienen zu müssen.
Aufbau von Midi-Controllern
Meist sind die Konsolen wie ein klassisches 2-Kanal DJ-Set aufgebaut: Links und rechts jeweils ein Deck mit Cue- und Play-Tasten, Jogwheels, die sich wie Turntables verhalten, und diversen Funktionen wie Effekte und Loop-Einheiten, dazu in der Mitte Equalizer mit Fader und Crossfader. Die Konsolen bieten mittlerweile fast alle eine eingebaute Soundkarte, womit man den Master Out direkt an die Anlage anklemmen kann, und außerdem an der Frontseite einen Phone-Ausgang, mit dem man Tracks vorhören kann. Die einfache und gewohnte DJ-Bedienung machen die Konsolen so beliebt. Dabei gibt es eine Menge Unterschiede zwischen den mittlerweile unzähligen Modellen.
Was müsst ihr beim Kauf beachten?
Worauf ihr wirklich achten solltet, sind die eingebauten Soundkarten. Manche Controller sind ein wenig schwach auf der Brust. Grade in den Tiefen fehlt es den meisten wirklich an Druck. Unterschiedliche Ausgänge bieten natürlich auch unterschiedliche Ergebnisse. Gerade die Konsolen mit 24-Bit-Soundkarte und XLR-Ausgang haben meistens etwas mehr Druck als die Konsolen mit 16-Bit mit einem einfachen Cinchausgang. Einen weiteren Unterschied findet ihr bei den Knöpfen, Fadern und dem Gehäuse. Teilweise leiden die Wertigkeit und vor allem die Langlebigkeit unter der kostengüstigen Produktion.
3 TOP-Midi-Controller im Vergleich
Ich habe für euch meine drei Favoriten unter den MIDI-Controllern unter die Lupe genommen. Den Denon MC-4000, den Numark NV II und den Pioneer DDJ-SR, den ihr aktuell in unserem Gewinnspiel gewinnen könnt.
Denon MC-4000
Der Denon MC-4000 ist ein Gerät, das zusammen mit Serato entwickelt worden ist und standardmäßig mit Serato DJ ausgeliefert wird. Allerdings kann man die Konsole mittlerweile mit allen gängigen Programmen betreiben. Die Konsole hat zwei groß dimensionierte Jogwheels, mit denen Scratchen ziemlich leicht von der Hand geht. Die Soft-Touch-Buttons unter den Jogwheels lassen sich super drücken und verzögern nur kaum spürbar im Millisekundenbereich. Oberhalb der Jogwheels findet ihr die Effekteinheit, mit der ihr direkt auf drei Effekte zugreifen könnt, die ihr im DJ-Programm vorbelegt. Der MIDI-Controller hat zwei XLR-Master-Ausgänge, die richtig Druck auf die Anlage bringen können und zusätzlich nochmal einen Booth-Ausgang auf Klinke für euren Monitor. Zusätzlich findet ihr für das Mikrophon einen XLR- und Klinkeneingang auf der Rückseite. Auf der Frontseite bietet der Denon MC-4000 einen Equalizer und einen Echoeffekt nur für das Mikrophon, was ein zusätzliches Mischpult überflüssig macht. In der Mitte über den Fadern haben wir noch vier Soft-Touch-Buttons für den Sampler. Alles in allem bietet der Denon MC-4000 ziemlich viel für überschaubares Geld. Übersichtliches Design, vernünftige Verarbeitung und hervorragenden Sound machen den Controller zu einem echten Liebling unter den DJs.
Vorschau | Produkt | Preis | |
---|---|---|---|
Denon MC-4000 – DJ Controller | Bei Amazon kaufen |
Numark NV II
Der Numark NV II ist eine Konsole der nächsten Generation mit ziemlich vielen netten Extras. Auffälligster Punkt sind hier die zwei Monitore, die euch die wichtigsten Sachen anzeigen wie die Gridlines, Titel, BPM etc. Das macht während dem Mixen einen Blick auf den Laptop fast überflüssig. Die Monitore haben jeweils links und rechts Knöpfe, um diverse Einstellungen vorzunehmen und zum Beispiel in eurer Library zu suchen. In der Mitte findet ihr zwischen den Decks vier Kanäle, womit ihr die gänigen Programme im 4 Deck-Modus problemlos bedienen könnt. Neben den griffigen Equalizer-Potis findet ihr hier auch einen Poti pro Kanal für einen Low-High-Filter, der sich deutlich von den Equalizern abhebt. Die Jogwheels sind vernünftig groß dimensioniert und lassen sich auch beim Scratchen leicht bedienen. Auch der NV II bietet hier zwei druckvolle XLR-Ausgänge. Den Master gibt es aber auch nochmal als Cinchausgang genauso wie den Booth-Kanal. Zusammengefasst ist der NV II ein übersichtlicher Controller der nächsten Generation, der Blicke auf den Laptop fast überflüssig macht. Grade für die DJs, die gerne mit ihren Tracks spielen und live remixen, ist der NV II ein Controller, mit dem man fast alles machen kann.
Pioneer DDJ-SR
Der Pioneer DDJ-SR ist wieder eine 2-Kanal-Konsole im typischen Pioneer-Layout. Wer einmal mit Pioneer aufgelegt hat, braucht sich hier nicht viel umzugewöhnen. Große Play- und Cue-Tasten und große Jogwheels erinnern ein wenig an einen CDJ 900. Acht große Soft-Touch-Tasten unter den Jogwheels lassen sich für die Autoloops, Cues und andere Spielereien verwenden. Auch die Mixer-Einheit in der Mitte verwendet dieselben Bauteile wie in den Mischpulten von Pioneer. Bei der DDJ-SR findet ihr über den Jogwheels wieder die Effekteinheit, die direkt über die Software belegt wird. Der Controller wurde zwar speziell für Serato entwickelt, lässt sich aber mittlerweile auch mit anderen Programmen betreiben. Entsprechende Mappings findet ihr in diversen Foren oder teilweise auf den Softwareseiten selbst. Leider bietet der DDJ-SR nur einen Master-Out als Klinke und Cinch, dennoch kommt auf den Kanälen genug Sound raus. Den Monitorkanal gibt es nur als Cinch. Ein kleiner Nachteil: Der Cinchkanal ist doppelt belegt und kann mit einem Schalter als Booth oder als Master belegt werden. Belegt man den Cinchkanal als Master, kann man leider keinen Monitor anschließen. Dennoch überzeugt mich der Controller mit seiner soliden und übersichtlichen Bauweise. Hier bekommt ihr echtes Pioneer-Feeling für kleines Geld.
Mein Test-Fazit zu den Midi-Controllern
Wie schon gesagt gehören alle drei getesteten MIDI-Controller zu meinen Favoriten, denn sie bieten gute Qualität für einen fairen Preis. Welche Konsole nun für euch die richtige ist, hängt von euren Vorlieben ab: Seid ihr ein DJ, der nicht viel Schnickschnack braucht, ist der Denon oder der Pioneer die beste Wahl. Wenn ihr aber echte MIDI-Fighter seid und mit Tracks spielt und teilweise 3 – 4 Tracks gleichzeitig mixt, dann seid ihr bei der Numark gut aufgehoben. Für mich gehören alle drei Controller zur Elite.
Seid ihr auch schon im digitalen DJ-Zeitalter angekommen und legt mit einem MIDI-Controller auf? Dann schreibt uns doch in einem Kommentar, welche Konsole ihr nutzt und wie eure Erfahrungen sind. Oder interessiert euch eine spezielle Konsole? Dann werde ich sie gerne für euch unter die Lupe nehmen und einen Einzelbericht schreiben.
Tipps
Versicherung: Gutes und teures Equipment sollte auch gut versichert sein. Wir haben für euch DJ-Equipmentversicherungen verglichen.
Letzte Aktualisierung am 2024-11-24 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Titelbild: © Adobe Stock / liubomirt